Peter Betschart (rechts) wurde an der ISV-Delegiertenversammlung in Schwyz infolge seiner grossen Verdienste für den Schwingsport in die Garde der Ehrenmitglieder aufgenommen. Herzliche Gratulation Peter!

 
Die von 237 Delegierten, Ehrenmitgliedern und Gästen besuchte Tagung des Innerschweizerischen Schwingerverbandes (ISV) im MythenForum in Schwyz vom 1. Februar 2020 war geprägt von Diskussionen und viel Kritik.

Schon beim Jahresbericht des Technischen Leiters Thedy Waser, Beckenried, ergriff der frühere Technische Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV), der Luzerner Bruno Stofer, das Wort. Er kritisierte, dass er unter diesem Traktandum mehr erwarte als nur die Ehrung der erfolgreichen Athleten des vergangenen Jahres. Allerdings lag der Jahresbericht des TK-Chefs in schriftlicher Form vor. Dieser wurde – wie auch derjenige des Präsidenten Peter Achermann, Sisikon – genehmigt. Finanziell steht der Verband einem guten Fundament.

Unter dem Traktandum Wahlen wurde der Verbandspräsident Peter Achermann diskussionslos für weitere drei Jahre als Präsident sowie als Vertreter ISV im Zentralvorstand wiedergewählt. Einige Kritik setzte es wie erwartet bei der Wahl des Technischen Leiters ab. Nach sechsjähriger Tätigkeit stellte sich der Nidwaldner Thedy Waser erneut für weitere drei Jahre zur Verfügung.

Schon im Januar haben die Luzerner an ihrer Delegiertenversammlung einstimmig entschieden, dass sie ihren eigenen Technischen Leiter als Gegenkandidaten vorschlagen werden. Der grösste Kantonalverband war mit der Arbeit von Thedy Waser in der Vergangenheit nicht zufrieden. Das Eidgenössische Schwingfest in Zug brachte das Fass schliesslich zum Überlaufen, weil wieder kein Innerschweizer zum König gekrönt werden konnte und nur dreizehn Kränze geholt wurden. Ebenfalls in der Verantwortung stand der seit 2015 verpflichtete Teamcoach Thomas Burch, von dem sich der Innerschweizer Vorstand inzwischen getrennt hat.

Die Kritik kam nicht nur aus den Reihen der Luzerner. Der Schwyzer Christian Grab, der Bruder von Martin Grab, führte vor der Versammlung aus: «Wir brauchen jetzt einen Neuanfang und einen fähigen Mann in der Einteilung. Ich bin ganz klar für die Wahl von René Riedweg.» Dieser begab sich ebenfalls selbstbewusst zum Mikrofon. «Von mir kommt viel Leidenschaft, Begeisterung und Herzblut für den Schwingsport», erklärte er der Versammlung.

Mit taktischem Geschick und der Fähigkeit, strategisch zu denken, wolle er die grosse Herausforderung annehmen. Weitere Redner meldeten sich zu Wort, unter anderen der Präsident der Ob- und Nidwaldner, André Sigrist. Er gab bekannt, dass sein Verband, aber auch die Urner, die Zuger und die Tessiner den bisherigen Leiter Thedy Waser wählen werden. Von den 162 Stimmberechtigten gingen schliesslich 89 Stimmen an Thedy Waser, 66 Stimmen fielen auf René Riedweg. Fünf Stimmen gingen leer ein und zwei Stimmen fielen auf einen andern Schwingerkameraden. Damit wurde Thedy Waser deutlicher als erwartet wiedergewählt.

Bei den Schwyzern war das Lager geteilt. Offenbar standen aber nicht einmal alle Luzerner hinter ihrem Kandidaten. Ob allerdings nach dieser Wahl im Verband wieder Einigkeit und Ruhe einkehren wird, ist zu bezweifeln. Der an der DV anwesende Teamcoach Thomas Burch äusserte sich über seine Absetzung: «Ich bin extrem enttäuscht über die Unehrlichkeit und Machtspiele im letzten halben Jahr innerhalb des Verbandes.»

Als Festort für das Innerschweizer Schwingfest vom 3. Juli 2022 wurde Dagmersellen bestimmt. Regierungsrat und OK-Präsident Heinz Tännler blickte nochmals auf das bisher grösste und wohl auch eines der schönsten eidgenössischen Schwingfeste in Zug zurück. Er gab beeindruckende Zahlen bekannt.

Informiert wurde über die anstehende Revision der Statuten, welche seit 1997 Bestand haben und 2009 einer Teilrevision unterzogen wurden. Die Leitung der Statutenrevision obliegt dem Sekretär des ISV, dem Muotathaler René Schelbert.

Zum Abschluss einer lang andauernden DV wurden der OK-Präsident des Eidgenössischen Schwingfestes in Zug, Heinz Tännler, sowie Peter Betschart aus Muotathal, Heiri Kälin aus Unteriberg und Edwin Betschart aus Dietwil neu in die Gilde der Ehrenmitglieder aufgenommen. Der Muotathaler Peter Betschart war in den letzten 30 Jahren im Vorstand vom Schwingklub Muotathal tätig. Er war in diversen OK's, Einteilungen usw. vertreten. Auf Peter war stets verlass. Er hat mit seiner grossen Arbeit zu Gunsten unseres schönen Nationalsports, dem Schwingen, die Ehrung zum Ehrenmitglied mehr als verdient.

Die vom Schwingerverband am Mythen unter der Regie von Daniel von Euw sehr gut organisierte Tagung wurde durch gelungene Vorträge des Jodlerklubs Echo vom Mythen umrahmt.